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Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.
Rumi

SCHWERPUNKTE

Leben bedeutet "In-Beziehung-Sein" und alles Leben ist miteinander verbunden. So wird auch Entwicklung und Heilung aufgrund von Beziehung möglich: Beziehung zu uns selbst, zu unserer Tiefe, zu einem Gegenüber und zum Leben.

Der Einatem strömt in uns ein und wird als Ausatem an unsere Umgebung abgegeben. So ist der Atem ein Beziehungsgeschehen, das "Innen" und "Aussen" verbindet. Ihn und seine Bewegung bewusst wahrzunehmen hilft, mit uns und unserer Tiefe in Kontakt zu treten. Dadurch wird erfahrbar, was uns körperlich und seelisch wirklich bewegt, was für uns heilsam und für unser Leben hilfreich ist.

Durch diese innere Verbundenheit wird auch Beziehung zum Aussen erlebbar. Wir fühlen uns eingebettet und verbunden mit allem Lebendingen. So kann sich die schöpferische Kraft, die im Atem enthalten ist, entfalten. Körperliches Wohlbefinden und persönliches Wachstum werden möglich.

Schmerzbewältigung

Schmerzen und Angst rauben den Atem. Die Muskeln verspannen sich, die Atembewegung wird eingeschränkt und Entspannung wird schwierig.

Atemarbeit hilft, Schmerzen besser zu bewältigen, und begleitet auf dem Weg, ein schwieriges Leben leichter anzunehmen.

Durch die Veränderung der Muskelspannung, kann der Atem leichter fliessen. Entspannung wird auch mit Schmerzen möglich. Über das Bewusstwerden von Körpergegenden, die sich gut anfühlen, wird der Fokus geweitet und von der Schmerzgegend weggeführt. Schmerzen können ein Stück weit relativiert und leichter angenommen werden.

Die Erfahrung des Atems unterstützt diesen Weg. Jeden Atemzug neu wahrzunehmen, ohne ihn willentlich zu verändern, bindet an die Gegenwart: Sein im Augenblick, mit allem was ist.

Atemwegserkrankungen

Atemschwierigkeiten schränken nicht nur unser körperliches, sondern auch unser seelisches Wohlbefinden ein. Engegefühle, Unsicherheit, Angst und sozialer Rückzug können daraus entstehen.

Durch die Lösung von körperlichen Spannungen lösen sich fixierte, einengende Atemmuster auf. Der Atem kann sich mehr Raum nehmen und rhythmischer fliessen. Gleichzeitig vergrössert sich bei dieser Arbeit die Empfindungsfähigkeit: Nicht nur unser körperlicher Mangel (Krankheit), sondern auch unser Wohlbefinden (Gesundheit) wird bewusst wahrgenommen. Diese veränderte Wahrnehmung, die Lösung der Muskulatur und die Entspannung wirken sich positiv auf unsere Atembewegung und somit auch auf unser körperliches und seelisches Gleichgewicht aus.

 

Atemarbeit bei Behinderung

Häufig sind bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung die Ausdrucks- und Verarbeitungsmöglichkeiten über die Sprache eingeschränkt. Bei der Atemtherapie steht der Körper im Zentrum. Über die Berührung durch die Hände und individuell angepasste Übungen werden körperliche Erfahrungen ermöglicht und die Wahrnehmung geschult. Dabei hilft ein klares Setting, sich für Berührungen zu öffnen und sie zuzulassen. Wenn die Sprache eingeschränkt ist, hilft die Bewegung des Atems aufzuzeigen, wo Grenzen sind, die respektiert werden müssen. Die körperliche und seelische Spannung wird so positiv beeinflusst. Je nach Möglichkeit wird die Arbeit durch Gespräche ergänzt.
Die Körpererfahrung geht der emotionalen Erfahrung immer voraus. Verbessert sich die Körperwahrnehmung, wird dadurch eine Ich-Erfahrung möglich und das Selbstbewusstsein verändert sich. In der Atemtherapie ist es möglich, Erfahrungen nachzuholen und nachzureifen.

Atemarbeit im Alter

Kleine, dem Körper angepasste Bewegungen und Dehnungen und ein Hineinspüren in den Körper lösen verfestigte Muskulaturen und Gelenke. Dadurch vertieft sich die Atmung und wird ruhiger. Das Durchatmen wird wieder leichter, der Körper fühlt sich wach und belebt an. Die so verbesserte Wahrnehmung und die vergrösserte Beweglichkeit der Gelenke bewirken mehr Sicherheit und Freiheit im Gehen. Der Alltag bekommt wieder mehr Frische und Lebendigkeit.

Diese verbesserte körperliche und seelische Wohlspannung erleichtert es auch, Ängste besser zu bewältigen, leichter zu vertrauen und einfacher zu entspannen. So kann auch der Schlaf wieder leichter gefunden werden.

Die Behandlung und allenfalls mögliche einfache Übungen werden ganz den individuellen Bewegungsmöglichkeiten angepasst.

 

Stressbewältigung

Stress raubt den Atem. Über eine kurze Zeitdauer kann sich der Körper von alleine wieder regenerieren. Dauert die Belastung an, entwickelt sich ein bleibendes negatives Atemmuster, das die Leistungsfähigkeit einschränkt. Der Atem wird schnell und oberflächlich. Ein Gefühl der Atemlosigkeit und des Unvermögens, Ruhe zu finden, kann entstehen.

Ziel der Atemarbeit ist es, eine Balance zwischen der anforderungsreichen Arbeitssituation und Momenten der Regeneration zu schaffen. Indem die Stressresistenz gestärkt wird, kann der Alltag leichter bewältigt und die eigenen Ressourcen können besser genutzt werden.

Atem und Haltung

Innere und äussere Erfahrungen lösen Spannungs- und Haltungsmuster in uns aus, die direkt mit dem Atemfluss und Atemrhythmus verbunden sind. Eine geeignete Körperhaltung lässt den Atem frei fliessen und hilft der Muskulatur, sich zu entspannen, was unter anderem auch Rückenschmerzen entgegenwirken kann. Dabei unterstützt uns das Wahrnehmen der Atembewegung zu dieser aufrecht entspannten Haltung zu finden. Umgekehrt hilft das Entspannen der Muskulatur dem Atem, sich zu entfalten. Im Alltag wird durch diese Wahrnehmungsschulung erfahrbar, was uns den Atem raubt oder was uns aufatmen lässt.

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